Schwere Entscheidungen.

Nichts ist so schlimm, wie schwierige Entscheidungen treffen. Also – diese Entscheidungen abseits von „Ziehe ich heute das blaue oder das rote Shirt an?“ und „Bestelle ich das Brötchen heute mit Käse oder Wurst?“. Der ein oder andere hat es inzwischen schon mitbekommen, andere verfolgen nur heimlich den Blog und warten auf gespannt auf die angekündigten Big News – die Entscheidung die ich treffen musste, war „Bleibe ich in meiner Firma oder nehme ich das neue Jobangebot an?“.

Das sind also diese ominösen Big News – man hat mich angeschrieben und mir gesagt, dass man mich im Team wolle. Nicht nur das, man sei auch bereit, einen ordentlichen Batzen Geld mehr zu bezahlen.

Das war dann auch der Termin am Montag – ein Vorstellungsgespräch. Ganz unverbindlich mal vorbei schauen, mal plaudern. Ich bin da auch sehr entspannt und unvorbereitet hingegangen, weder hab ich mich vorher über die Firma schlau gelesen, noch hatte ich Unterlagen dabei. Leicht außer Atem vom Laufen und in den 2. Stock springen, ließ ich mich völlig unbeeindruckt in den Stuhl fallen und beantwortete Fragen. Und nach etwa 5 Minuten war klar „die wollen dich!“.

Es ist absolut keine einfache Sache mal eben zu sagen „Tschö – ich verpiss mich!“, wenn man da, wo man arbeitet, gerne arbeitet. Absolut nicht. Und ich habe nun auch die volle Woche gebraucht, um mich zu entscheiden. Dabei hab ich mich von klugen Menschen beraten lassen und Pro- / Contra-Listen angefertigt, zuerst das Gespräch gesucht und mir ein Angebot unterbreiten lassen. Das Angebot meiner jetzigen Firma ist durchaus fair und wohlwollend, das muss man schon sagen, trotzdem liegt es unter dem, was mir die andere Firma anbietet. Und es scheint, als gäbe es in der anderen Firma all diese Probleme nicht, die ich in der jetzigen habe.

Ich muss dazu sagen – ich liebe meinen Job. Die Branche an sich, unser Produkt vor allem, meine direkten Arbeitskollegen, … das passt alles. Nur eben das Drumherum nicht. Da sind kieksende Kollegen ein Stockwerk unten drunter, da wird’s langsam übertriebene Bürokratie, es wird von der Firma genommen & gefordert, ohne zu geben. Eine schlechte Gleichung die frustriert.
All das ist in der anderen Firma anders – wenige Kollegen, klein und kuschelig, keine Zeiterfassung, kein Schuh-Zwang, kein gar nix. Morgens kommen, gerne arbeiten, die Welt besser machen und abends zufrieden heim fahren. Es klingt halt einfach nach dem, was mir deutlich mehr liegt, als der riesige Schuppen wo die fetten Autos vor der Tür stehen.

Und so saß ich nun die letzte Woche und habe überlegt, fieberhaft. Chancen und Ist-Zustände verglichen und abgewägt. Will ich all das, das ich hier geschafft hab, einfach wegwerfen? Nein – will ich eigentlich nicht. Will ich ein schöneres Arbeitsklima und vor allem mehr Gehalt? Ja – das will ich dann aber schon. Und so ist meine Entscheidung gestern doch gefallen, nachdem ausnahmslos (!) jeder zum neuen Job riet und mich das Neue doch sehr reizt.

Ich habe gekündigt!

Und es fiel mir verdammt schwer. So in etwa, als würde man eine lange Beziehung beenden, obwohl gar kein Anlass besteht. Uff!
Nun wünsche ich mir einfach, dass das, was mich erwartet, in etwa dem entspricht, das ich mir erhoffe. Am 01.11. werde ich also nicht länger Teil der Firma sein, die 2 1/2 Jahre mein Zuhause war. Und das ist irgendwie schön und schade zugleich.

Damit sind nun also alle informiert! Wünscht mir Glück! Und Erfolg! Und überhaupt!

Zinah

 

 

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