Das neue Ufer.

Und schon wieder ein Beitrag, der nur „die breitere interessierte Masse“ informieren soll! Denn seit meinem letzten Blogeintrag Anfang Februar hat sich (zum Glück) einiges getan.
Um es vorweg zu nehmen, für die, denen es entgangen ist: ich bin nicht mehr arbeitslos. 😉

Sehr viele Leute haben mich seither immer wieder gefragt, wie es läuft, ob was in Aussicht stünde, wie meine erste Woche in Amsterdam war … doch halt. Ich fasse noch mal zusammen und eins nach dem anderen.

Nach meinem tränenreichen Prä-Bewerbungsprozess und einem Besuch bei einer wirklich zuckersüßen und lieben Arbeitsagentur-Betreuerin, taten sich tatsächlich mehrere Möglichkeiten auf. Zum einen lud mich der Chef-Redakteur des t3n-Magazins ein (gleich zweimal), ich bekam eine halbe Zusage der Agentur „rubbeldiekatz“ in Bonn und ein Jobangebot von meinem jetzigen Arbeitgeber, für den ich mich schlussendlich entschieden habe. Und schon da sieht man wieder – Vitamin B ist alles, denn abgesehen von rubbeldiekatz, die mich 20 min nach der Bewerbungsmail  zurückriefen, und zwei zugegebenermaßen sehr netten Absagen des Rheinwerks in Bonn und friendventure in Köln, liefen meine Bewerbungen ins Leere. Nicht mal für eine Baukasten-Absage hat es gereicht.

Für meine jetzige Stelle wurde ich von meinem Langzeit-Kollegen Felix empfohlen, der ohne mich scheinbar nicht kann. Kennengelernt in meinem Ausbildungsbetrieb 2011, ist es nun schon die zweite Firma, in die er mich „mitschleift“. Doch da er ein sau guter, hochqualifizierter Kollege und inzwischen auch Freund ist, bin ich darum alles andere als böse. Da weiß man wenigstens, dass da wer ist, auf den man sich technisch und menschlich verlassen kann.

Ich startete also meinen Bewerbungsprozess, indem ich mich (alles auf Englisch …) via Skype zwei Chefs und einem Frontend-Entwickler stellen musste. Zum Glück einem nach dem anderen. Das ganze drohte dann zu scheitern, da die Jungs aus Dänemark nur Freelancer „anstellen“ wollen, denn die normale Anmeldung eines Arbeitnehmers in Deutschland aus dem Ausland ist gar nicht so einfach. Glaube ich denen auch – ihr kennt ja deutsche Bürokratie. Das passte mir dann aber nach langem Überlegen, trotz des verlockend irrsinnig hohen Gehaltes, nicht so recht in den Kram, denn weder will ich mich in allem selbst versichern, noch Urlaubstage bei Krankheit verbraten oder eine Scheinselbstständigkeit haben. Nachdem vorher schon Freunde und später auch ein Steuerberater, den ich extra dafür aufsuchte, ihre Bedenken äußerten, sagte ich vorläufig ab. Ich hätte zwar Bock dort zu arbeiten – aber halt nicht als Selbstständiger, der Rechnungen schreiben, sich selbst versichern, versteuern und so weiter muss. Für die, die sich nie damit befasst haben: Kranken-, Arbeitslosen-, Renten-, Pflege- und Unfallversicherung sind nur ein paar der Dinge, um die man sich dann plötzlich privat kümmern muss, dazu kommen dann empfehlenswerte, für Arbeitnehmer eher irrelevante, Versicherungen für bspw. Rechtsschutz und Versicherungen für Fälle, damit man nach einem verlorenen Rechtsstreit nicht unter der Brücke leben muss.
Nichts für mich. Und das Problem der Scheinselbstständigkeit wäre weiterhin gegeben, ich hätte meinen sicheren 400 € Nebenjob kündigen, bzw. „umlegen“ und plötzlich versteuern müssen und lauter so Dinge, die einfach doof sind. Steuerberater kosten übrigens als Selbstständiger etwa 600 € im Jahr – falls die Info mal jemand braucht. 😉

Meine Bedenken, & damit Absage, teilte ich meinem potentiellen Chef auch mit, der da glücklicherweise viel Verständnis entgegen brachte. Da die Geschichte aber aussichtslos erschien, bewarb ich mich also noch bei rubbeldiekatz, war dort auch beim Vorstellungsgespräch, führte ein nettes Telefonat mit t3ns Chefredakteur inkl. Einladung, was ich dann aber absagte, da es mir nicht wirklich passend erschien & die Pendelei zuviel wäre (1 x wöchentlich 800 km).

Zum Glück scheint es, als habe ich die beiden Chefs durchaus überzeugt (wie, ist mir ein Rätsel), denn sie haben eine Firma organisiert, die meine Festanstellung hier in Deutschland abwickeln kann, bzw. die Lohnbuchhaltung verwaltet und sämtliche Anmeldungen bei Behörden wie bspw. der Berufsgenossenschaft übernimmt. Meine einzige Aufgabe bestünde nun darin, beim Finanzamt einen Vorsteuerbescheid zu beantragen – das wars. Nachdem ich dann mein Arbeitnehmergehalt genannt bekommen habe, musste ich nicht mehr lange überlegen und unterschrieb den Vertrag (natürlich nachdem ein Fachmann drüber schaute – danke Mike! ♥), nach ein paar Anpassungen meinerseits, mit der Firma mit Sitz in New York.

So genoss ich nun also zwei volle Monate „in Freiheit“ – eine Art ungewollter Urlaub, der mir mehr als gut tat. Vorher hätte ich das sicher nie so eindeutig erkannt, aber es ging mir schon ewig nicht mehr so gut, wie seit a) meiner Kündigung und b) zwei Monaten „für mich sein“. Das erste Mal seit ~ 10 Jahren.

Mein neuer Job startete dann auch direkt an Tag 1 mit einer einwöchigen Fahrt nach Amsterdam, … doch was dann geschah, werdet ihr nie glauben!
Spaß bei Seite, für eine kurze Vorgeschichte ist der Eintrag nun lang genug. Für heute soll das genügen – es folgt die Tage die Fortsetzung. 😉

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